Bis Sonntag, 16. Mai 2021/ Täglich von 14.00 - 18. 00 Uhr/ Café und Spieker (derzeit geschlossen)
Auf seinen Streifzügen durch die Großstadt dokumentiert Karl-Heinz Wiechers flüchtige Augenblicke des Alltags(lebens): Zeitlos anmutende Schwarz-Weiß-Bilder spiegeln
eindrucksvoll die subjektive Sicht des Fotografen.

Ausstellungen in Museen und Galerien, Workshops, Messen und Festivals für Fotografie und natürlich Blues- und Rockkonzerte; es gibt für Karl-Heinz Wiechers immer wieder einen Grund, eine große Stadt wie Hamburg, Berlin oder Hannover zu besuchen.
Bei seinen Besuchen der großen Städte hat er Situationen des städtischen Lebens fotografisch festgehalten, die ihm bemerkenswert erschienen. Riesige Gebäudekomplexe, mal futuristisch, mal gleichförmig, werden aus dem Boden gestampft. Alte Hochhäuser werden abgerissen und durch neue aus Glas, Stahl und Beton ersetzt. Letzte Freiflächen wurden zubetoniert, Baulücken geschlossen, ganze Stadtteile wurden und werden neu erbaut. Neuansiedlungen und Neubauten von Konzernen und Firmen mit tausenden von Arbeitsplätzen, insbesondere Büroarbeitsplätzen sind in den letzten Jahrzehnten entstanden. Altes urbanes städtisches Leben wird zurückgedrängt bzw. kann erst gar nicht entstehen.
Die Haupttätigkeit der Menschen in diesem Scenario scheint darin zu bestehen von A nach B, eventuell auch noch nach C und D und dann zurück nach A zu gelangen und das alles immer in großer Eile. Nur selten finden sich Situationen der Einkehr und Ruhe. Abends strahlen die Lichter aus den riesigen Gebäudekomplexen, Lichter von Autos und Bahnen huschen in Massen vorbei. Nach der Rush Hour weicht die Hektik der Tristesse. Karl-Heinz Wiechers hat in seinen Bildern Situationen dieses städtischen Lebens in Berlin, Hamburg, Bremen und Hannover festgehalten. Die Bilder sind in den Jahren 2012 bis 2020 mit einer Ausnahme in der Vor-Corona-Zeit entstanden. Die Idee zur Ausstellung entstand nach einem Rundgang durch Teile der Hamburger Hafen-City in der Dämmerung im Januar 2019. Bei der Entwicklung der dabei entstandenen Aufnahmen am heimischen PC lief im Radio das von der Ratinger Blues- und Rockband „Schwarzbrenner“ vertonte Gedicht „Der Gott der Stadt“ von Georg Heym. Die von Georg Heym in dem 1910 entstandenen Gedicht beschriebenen Szenarien, wie Lärm, Unruhe, Verkehr, Bedrohung der Natur, Anonymität und Einsamkeit erzeugen Gefühle, die einem auch über 100 Jahre später in hochmodernen, boomenden Städten befallen.
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