Sonntag, 01. Juni I ca. 16.00 - 17.00 Uhr I Café-Garten
Eine Premiere: Die Agama-Dance-Company unter der Leitung von Kossi S. Aholou-Wokawui, bringt erstmals zeitgenössisches Tanztheater in unseren Café-Garten. (Bei schlechtem Wetter in die Stadt-Bibliothek.)

PRESSEANKÜNDIGUNG
-----RITUAL ----
Tanz/Theater/Performance
Ein Stück von Kossi S. Aholou-Wokawui und der Agama-Dance-Company
Dramaturgie: Franziska Faust
Tanz: Kodjo Joseph Adando und Leila Bakthali
Musik: Ivalmok Empire
Foto Credits: Leila Bakthali (Foto: Seebach Design)
„RITUAL“
„Es geht darum, immer wieder die Reise anzutreten, sich immer wieder zu verlieren, um sich dann wieder zu finden“ Kaye Hoffman
In diesem Tanzprojekt recherchiert Tänzer und Choreograf Kossi S. Aholou-Wokawui mit der Agama-Dance-Company, zu der Verbindung zwischen Mensch und Natur, von dem Platz des Menschen zwischen „Himmel und Erde“, also dem Bewusstsein zur Umwelt, eingebettet in ein „größeres Ganzes“.
Gemeinsam mit dem Tänzer Kodjo Joseph Adando aus Lomé/Togo entsteht ein Video in der Landschaft Westafrikas, live vor Ort arbeitet er mit der Tänzerin Leila Bakthali, es entsteht eine Verbindung zwischen der Landschaft in Togo und in Niedersachsen, eine Welt. Eine westeuropäische Perspektive einer Tänzer*In trifft auf traditionell, afrikanische Vodoo-Weisheit, daraus entwickelt sich ein besonderes Duo im niedersächsischen Hachetal. Die zeitgenössische Antwort wird das „Ritual“.
In der Performance entwickeln die Tänzer*Innen über ihr Spüren und ihr emotionales Empfinden, verschiedene Wirklichkeitsebenen. Wie viel Fremde halten wir eigentlich aus, bzw. können wir überhaupt wahrnehmen? Die Angst vor dem Fremden hat lange Tradition und ganz persönlich auch etwas mit der Anerkennung des eigenen Fremden zu tun (Arno Stern). Was kann ich also in meiner Wahrnehmung überhaupt zulassen, wenn es mir nicht vertraut ist? In der Performance wird mit verschiedenen Ebenen gespielt: Live, Audio, Video.
Welche Verbindung haben wir zur Natur, zu
unserer Umwelt? In welchen „Routinen“ geben wir diesen Werten Platz und wie wird Spiritualität gelebt oder welchen Zweck erfüllt sie? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Team der
Agama-Dance-Company, um unsere Körperweisheiten zu aktivieren. In Togo werden Pflanzen höflich gefragt, ob man sie pflücken darf oder andere Pflanzen werden beispielsweise nur „nackt“ geerntet.
Es gibt viele Weisheiten, um die Heilkraft der Pflanzen, aber vor allem geht es um die Wertschätzung der Natur.
Inhalt und Hintergrund:
„Vodoo“ ist für uns ein Ausdruck afrikanischer Spiritualität. In diesem Projekt geht es tänzerisch um die Darstellbarkeit und neu Erprobung von spirituellen Räumen im Tanz und in der Landschaft.
„Das was in vielen Schauermärchen diskreditiert und fälschlicherweise als „Vodoo“ bezeichnet wird, ist eine genuin afrikanische Religion, die ihren Ursprung in Benin hat. Das Negativimage ist uralt und entwickelte sich aus der Angst der Sklavenhändler vor der afrikanischen Religion“. Soul of Africa, S. 358, Henning Christoph, Markus Matzel und Philipp Schiemann
„Die afro-brasilianischen Götter verkörpern einen Bereich der Natur, eine Wirklichkeitsebene und einen Aspekt des menschlichen Seins…
“In diesen Kulturen sind die Frauen die treibende Kraft, und die afro-brasilianischen Göttinnen werden heiß verehrt. Die Frauen sind die Trancetänzerinnen….
Das Wesen der Mythen sind Verwandlungsgeschichten, Metamorphosen, und weibliche Gottheiten haben mehrere Gestalten, Erscheinungsformen und Gesichter. ….der logische Konflikt besteht darin, wie aus Zweien oder mehreren eins werden kann, wie aus einer Vielschichtigkeit Eindeutigkeit entsteht. Letztendlich stammen die diversen Erscheinungen der Göttinnen aus der einen ungeteilten, ganzheitlichen Göttin, der Urgöttin der Schöpfung.“ Aus „schwarze Götter im Exil“ Erica Jane von de Hohenstein
Unsere Erde, als unsere Mutter begreifen, könnte unsere Perspektive und unseren Umgang verändern.
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